Kapitel 27 – Die Armee der Magier

(Malivi)

Lucy rannte sofort los. Malivi und die anderen hinterher. Sie hatten das Rätsel gelöst und jetzt war es höchste Zeit die Stadt der Magier zu finden. Von Rakir hatte sie einen seiner besten Teleportsteinen. Damit mussten sie nur den Ort sagen wo sie hinwollten und schon waren sie dort. Fliegen hätte zu lange gedauert sie mussten schnell wieder zurück sein. Ausserdem konnte man den Stein zweimal benutzen. Also steigen sie in den Schlitten und Malivi aktivierte den Teleportstein.

Mit einem Mal würde es brennend heiss. „Hat jemand Sonnencreme dabei“, stöhnte Silver, doch anscheinend hatte niemand welche dabei, was Silver zum Jammern brachte: „Das wird so einen heftigen Sonnenbrand geben.“

Da sie fast nie zur Zahnmausstadt flogen und das auch dieses Mal nicht gemacht hatten, nahmen sie praktisch nie Sonnencreme mit. Natürlich hatten sie nicht damit gerechnet, dass sie diesmal trotzdem eine Weile in einer Wüste sein mussten.

(Lucy)

Eine Zeit lang sassen sie einfach nur da und überlegten. Da huschte eine Echse vorbei. Shado reagierte vor Lucy und sprach die Echse an. Lucy bekam nicht alles mit, da sie die Echsensprache nicht ganz so gut wie Shado verstand, allerdings verstand sie, dass sie die Eidechse fragte, ob es in der Nähe einen Stein gab, wo seltsame Dinge passierten. Die Echse verstand sie aber nicht so gut, da sie diese Sprach noch nie von einer richtigen Eidechse gehört hatte.

„Die Echse sagt, dass sie zwar noch nie einen solchen gesehen hatte, aber in der Wüsteein Gerücht darüber herumging. Leider war sie nicht sehr gesprächig. Sie wollte unbeding t irgendwo hin. Aber sie hat mir mit dem Kopf die Richtung gewiesen“, erklärte Shado und deutete nach Nord-Ost. Eine Weile liefen sie weiter und trafen wieder auf eine Eidechse. Shado sprach sie an, doch die Eidechse schrie bloss etwas und dies war so deutlich, dass sogar Lucy es verstand. Eine Warnung.

Shado sah ihre Freunde verängstlicht an, doch Myron meinte bloss: „So ne Dramaqueen! Gehen wir weiter.“

(Shadora)

Shado blickte ihn prüfend an.

„Weisst du überhaupt, was sie gesagt hat?“, wollte sie wissen, doch Myron zuckte bloss mit den Schultern und meinte: „Ne aber das war doch offensichtlich. Die hat irgendwas gesehen und hat dann was gekreischt. Weisst du, so wie Silver das immer macht.“

Obwohl Shadora sehr beunruhigt war konnte sie sich ein Grinsen kaum verkneifen. Doch dann wurde sie wieder ernst und begann zu erzählen, was sie von der Echse erfahren hatte: „Die Botschaft der Echse war eindeutig. Sie lautete: Verschwindet, rettet euch so lange ihr noch könnt. Es kommt, Es kommt. Kehrt um, oder es ist zu spät.“

Die Freune blickten sich Ratlos an. Was was wohl Es war?

(Lucy)

„Ich denke, wir sollten einfach weitergehen, ansonsten verteidigen wir uns. Für etwas haben wir ja alle besondere Fähigkeiten“, erklärte sie und die Freunde setzten sich in Bewegung. Eigentlich war das nur ein Vorschlag, dachte sich Lucy. Irgendwie fand sie es schlecht, dass ihre Freunde das einfach taten. Lieber hätte sie es wenn sie noch was dazu gesagt hätten.

„Oder wollt ihr lieber nicht?“, hackte Lucy zögernd nach. Malivi schüttelte den Kopf und meinte: „Ne, alles gut, du hast recht. Wir sollten auf unsere Fähigkeiten vertrauen.“

Lucy zuckte die Schultern und lief weiter auf dem Weg kamen ihnen immer mehr fliehende Wüstenbewohner entgegen, was Lucy zögern liess, trotzdem lief sie tapfer weiter.

(Shadora)

Nun lief Malivi, die über eine hervorragende Spürnase verfügte voraus und nach einer Weile kamen sie zu einem Stein. Wenn man nicht genau hinsah, wirkte er ganz normal, doch Shado bemerkte, dass eindeutig Magie von ihm ausging. Und etwas ging davon aus. Ein seltsames Gefühl, dass sie nicht deuten konnte, übernahm Shado und sie nahm sofort all ihre inneren Sicherheitsvorkehrungen vor. Dann wollte sie ihre Freunde warnen, aber da war es bereits zu Spät.

(Silver)

Silver spürte wie sie von hinten unsanft zu Boden gestossen und ihre Hände auf dem Rücken zusammengebunden wurden. Dann nahm man sie in einen Festen Griff, aus dem sie sich nicht befreien konnte und brachte sie wo hin.

Nach einer Weile liess man sie wo auf den Boden fallen. Sie füllte sich plötzlich ganz schlapp, trotzdem schlug sie angestrengt die Augen auf. Sie sass mit ihren Freunden in einem Raum. Nur Shado war nirgends zu sehen.

(Lucy)

Lucy wehrte sich mit allen Mitteln. Doch als sie zu ihren Freunden sah, schwankte ihr Wiederstand zunehmend. Sie alle knieten Schlapp da auf dem Boden. Jetzt war sie einmal kurz nicht aufmerksam gewesen und schon drückten sie ihre Entführer auf den Boden. Mit einer kräftigen Hand drückte jemand ihren Kopf hinunter und mit einer anderen ihre Hände, die auf ihrem Rücken zusammengebunden waren.

„Was habt ihr mit meinen Freunden angestellt?!“, stiess Lucy zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und eine harte Frauenstimme antwortete: „Wir haben an ihnen einen Beruhigungszauber angewendet. Ausserdem wissen wir, das nicht deine Freunde sind, sondern deine Komplizen vom Clan des Grauens.“

Lucy wollte etwas erwidern, doch dann sah sie aus dem Augenwinkel, wie zwei Personen den Raum betraten.

„Wer ist das?“, wollte die eine der Beiden wissen. Von der Stimme her war es eindeutig eine Frau. „Eindringlinge aus dem Clan des Grauens. Das Mädchen ist eindeutig die Anführerin. Sie kann sich sogar wehren trotz des Mittels an den Fesseln“, erklärte die Frau, die Lucy zu Boden drückte. Dabei log sie entweder oder sie wusste es nicht.

„Und sowas genau heute, wo wir den Schutz erneuern“, stöhnte die Frau, die eben erst eingetreten war. Doch dann erhob die andere Person, die ebenfalls erst eingetreten war die Stimme: „Da stimmt was nicht. Ich meine, natürlich gibt es im Clan des Grauens Kinder, aber diese würden sie wegen ihrer Unerfahrenheit bestimmt nicht auf eine Mission schicken.“

Die Stimme war Männlich und die Frau, die Lucy zu Boden drückte erwiderte: „Vielleicht sehen sie ja nur so aus. Mit einem Alterungszauber geht das schnell.“

Da merkte Lucy, wie ihre Fesseln abfielen ohne, dass die Fremden es bemerkten. Das war eindeutig Shado, denn Lucy war aufgefallen, dass sie nicht dabei war. Oder besser gesagt: Sie war dabei, aber durch den Schattenzauber geschützt.

(Silver)

Shado gab das Zeichen, in dem sie klatschte und sie alle rissen sich los. Sie hauten ab, oder besser gesagt, dass hatten sie vor. Jedoch waren alle Türen fest verriegelt.

„Terri, lass das! Was denkst du dir dabei unsere gefangenen zu befreien?“, schrie die eine Frau, die gemeinsam mit dem Mann den Raum betreten hatte.

„Pff“, machte Silver, „dass ist nicht euer Terri! Das ist unsere Shado, unsere Freundin.“ Silver wollte unbedingt, dass dies klar war. Jeder musste wissen, dass diese Schönheit von einer Magierin mit ihr befreundet war. Natürlich war suïe selbst noch einen Tick schöner, aber trotzdem. Hübsche Freunde waren wichtig, vor allem wenn man ansonsten bloss mittelmässige bis nicht sehr schöne Freunde hatte. So wie Myron zum Beispiel.

In diesem Moment machte sich Shado mit den Worten „Wir haben eh keine Chancen mehr“, sichtbar.

„Gut dann können wir ja damit weiter machen, was ich eben vorschlagen wollte: erzählt mir was eurer Meinung nach die Wahrheit ist“, verlangte der Mann und verschrenkte die Armen vor der Brust.

(Lucy)

Lucys Freunde sahen erwartungsvoll zu ihr, deshalb holte sie tief Luft und begann sie zu erklären: „Als Erstes will ich klarstellen, dass wir nicht vom Clan des Grauens sind, sondern vom Clan der Magischen. Das da sind Mr und Mrs Willson. Sie sind so wie Shadora und Norwen Magier. Ich weiss nicht, ob ich ebenfalls eine Magierin bin, oder ob das bloss wegen diesem Auserwähltending ist. Jedenfalls sind wir in der Hoffnung hierhergekommen, dass wir die Eltern von ihnen und vielleicht auch von mir finden. Wir sind dem Rätsel, dass wir von Rakir und Mrs Amay haben, hierher gefolgt. Aber die Tiere sagten alle wir sollen fliehen und wir wussten nicht wieso.“

Die Frau neben dem Mann hob eine Augenbraue und wirkte überrascht: „Etwa Loelia Amay und Rakir Sternchen?“

„Ähm, ja, aber Rakir mag es nicht wenn man ihn Sternchen nennt, schliesslich ist er der grosse Anführer der Zahnmaustadt“, erklärte Snoopy und Malivi pflichtete ihm mit heftigem nicken zu und piepste: „Man sollte ehrevolle Personen auf keinen Fall mit einem Spitznamen ansprechen und schon gar nicht hinter deren Rücken. Mrs Amay ist die Einzige, die ihn so nennen darf!“

„Oh, eine Zahnmaus und ein Osterhase. Woher kommt ihr?“. wollte die Frau wissen und schien ihnen langsam zu glauben.

Silver schnaubte und bemerkte: „Hat Lucy das nicht eben gesagt? Wir kommen vom Clan der Magischen und unsere Anführer sind Frau Weihnachten und der Weihnachtsmann.“

Die Augen des Mannes und der Frau wurden gross. „Hast du eben gesagt, dass ihr Name Lucy ist?“