Kapitel 36 – Der Banküberfall

(Lucy)

Sie waren auf hoher See, schon seit vielen Wochenund Monaten. Trotzdem war ihnen das Essen und das Trinken noch nicht ausgegangen. Anscheinend hatten Tiana und Karl genau ausgerechnet, wie viel Proviant sie benötigen würden.

Lucy sah zu Norwen. Es war mitten in der Nacht, Lucy war eben erwacht. Gerade war Norwen in Gestalt eines Schneehasen. Das war unter anderem etwas, was er auf der langen Reise gelernt hatte. Die Nächte waren auf dem Schiff ab und zu manchmal ziemlich kühl. Darum war er auf die Idee gekommen, sich in ein Tier zu verwandeln, das an solche Temperaturen gewöhnt war und nicht schnell fror. In der Nach rollte er sich immer in einer Ecke der Kajüte zusammen. Lucy wärmte die Käjüte vor dem Schlafen immer auf, aber meistens würde sie irgendwann in der Nacht aus dem Schlaf gerissen weil sie fror.

Manchmal wenn kein Wind wehte, kamen sie ziemlich schlecht voran, darum hatte Norwen sich beigebracht, sich in verschiedene Wassertiere zu verwandeln. So konnte er, falls mal kein Wind wehte, das Boot anschieben. Auch Lucy war nicht untätig gewesen, sie hatte fleissig ihre Kampftaktiken geübt und manchmal hatte Norwen auch mitgemacht. Da ging die Sonne auf und sie entdeckte in der Ferne einen Landstreifen. Frankreich kam in Sicht! Sofort weckte sie Norwen.

(Norwen)

Irgendwas rüttelte an ihm, woraufhin er sich die Augen rieb.

„Was ist denn los? Sind wir in einen Sturm geraten?“, wollte er wissen. „Nein, Norwen wir sind nicht in einen Sturm geraten! Land in Sicht! Wir nähern uns Frankreich und sind somit unmittelbar vor dem Ziel!“, freute sich Lucy und sofort war er hellwach.

Am vorherigen Abend hatte Lucy wie jeden Abend mit ihrer Magie Wind in die Lüfte gebracht, damit sie auch durch die Nacht fahren konnten. Und dieses bisschen Wind hatte sie nun noch das letzte Stück bis nach Frankreich gebracht.

Gemeinsam sassen sie da und genossen den Anblick. Unter der aufgehenden Sonne kam Frankreich immer und immer näher. Es war ein wundervoller Anblick.

(Lucy)

Ein paar Stunden später, als sie schon eine Weile der Küste entlang nach Osten gesegelt waren, kam endlich das von Tiana beschriebene Haus in Sicht. Es sah wirklich fast genau so aus wie Lucy es sich vorgestellt hatte. Sie befestigten das Boot am Steg vor dem Haus und stiegen über eine Treppe nach oben. Sie gaben dem Mann der aus der Tür trat den Brief und liefen los. Ohne einen Plan wohin.

Auf dem Weg diskutierte Lucy mit Norwen, wie viel einfacher es immer gewesen war, mit dem Schlitten nach Atlantis zu fliegen. Jetzt waren sie schon um das Vielfache länger unterwegs, wie sie mit dem Schlitten nach Atlantis gebraucht hatten. Und sie waren ja noch nicht mal da. Noch lange nicht.

(Norwen)

Als sie so durch den Ort liefen, von dem sie nicht mal wussten, wie er hiess, kamen sie an einem Banküberfall vorbei. Die Diebe rannten gerade an ihnen vorbei und wollten in ihr Auto steigen und davonfahren, doch er und Lucy reagierten schnell. Norwen verwandelte sich hinter Lucy, damit die Menschen es nicht sahen in einen Hund und biss allen ins Bein, dass tat er mit solcher Geschwindigkeit, dass es die Menschen wahrscheinlich nicht mal bemerkt hatten. Dann ging er zurück zu Lucy, verwandelte sich und gemeinsam fesselten sie die Diebe. Einer stand auf bevor, sie, sie fesseln konnten. Das regelte Lucy mit ihrer Kampfkunst. Und so waren sie fertig mit den Dieben, bevor die Polizei ankam.

Aus einem Grund, den sich Norwen und Lucy nicht erklären konnten, waren über ihre tat alle sehr überrascht.

„Wieso staunt ihr denn alles so? Ist doch kar, dass man hilft, wenn einem gerade ein paar Diebe vor die Füsse laufen“, wollte Norwen wissen.

(Lucy)

Da trat ein Mann aus der Menschenmenge, die sich um sie herum versammelt hatten und antwortete Norwen: „Junge, das waren nicht irgendwelche Diebe. Das waren Diebe, die schon dutzende Banken überfallt haben und durchs Stehlen Millionäre geworden sind. Die Polizei ist schon seit längerem hinter ihnen her, konnte sie aber bisher nie fangen. Und jetzt laufen eines Abends zwei Kinder an einem Banküberfall vorbei und legen die lang gejagten Diebe scheinbar ohne Mühe lahm. Da ist doch verständlich, dass die Leute aufgeregt sind. Wer seid ihr denn überhaupt?“

Der Mann schien sehr freundlich, also antwortete Lucy ihm: „Wir sind Norwen und Lucy und wir sind gerade auf der Durchreise, allerdings kennen wir uns hier nicht aus und kommen nicht weiter. Darum laufen wir hier durch die Gegend, in der Hoffnung, was zu finden, wodurch wir weiterkommen.“

Sie redeten noch ein wenig mit dem Mann, als er ihnen erklärte: „Ich bin übrigens Pierre. Ich lebe eigentlich in Paris und bin dort Koch. Heute wollte ich meinen Bruder, dem diese Bank gehört, besuchen gehen, doch dann wurde seine Bank überfallen. Wir sind euch zu Dank verpflichtet, sonst wäre er nun sehr im Schlamassel.“

(Norwen)

So kam es, dass sie bei Pierres Bruder übernachten durften und, dass Pierre ihnen versprach, dass sie am folgenden Tag zu ihm kommen durften und dass er ihnen erklären würde, wie sie am besten nach Atlantis kamen. Natürlich hatten, sie ihm nicht direkt gesagt, dass sie nach Atlantis wollten, denn in den Augen der Menschen existierte Atlantis ja nicht mehr, und das sollte zum Schutz des Volkes auch so bleiben. Norwen und Lucy waren sehr dankbar, dass Pierre und sein Bruder so grosszügig zu ihnen waren.

Nächstes Kapitel folgt am folgenden Sonntag